Mittwoch, 27. Oktober 2010

Was machen unsere alten Profs?

 Der Text ist von 2009:


 Recherche:

Ich fand zunächst Prof. Müller- Geologie und Ökologie-
er wohnt in Steinheim an der Murr.
Ich habe ihn dann angerufen-
unglaublich:
aber er erinnerte sich gut an mich- erstaunlich bei seiner langen Dozentenkarriere-
aber immerhin habe ich bei ihm meine Diplomarbeit über die Auswirkungen des Tourismus und daraus resultierenden Schäden auf der schwäb. Alb geschrieben....
zusammen mit Johanna Leibinger
Er ist jetzt über 80- immer noch Schriftführer beim schwäb. Albverein- er ist noch rüstig und wandert gerne in der Natur.
Er bringt jetzt gerade wieder ein neues Buch heraus, wo lustige Pflanzennamen (volksmundliche Bezeichnungen) von Pflanzen der schwäb. Alb aufgeführt werden.
Wisst ihr z.B. was "Gekenke" sind? Das sind Schlüsselblumen oder Primula  veris!!
Ich hab schon mal ein solches Buch bei ihm bestellt--
er  verriet mir ferner , das die alten Profs sich regelmässig zu einem Stammtisch treffen.
Von ihm erfuhr das z.B. Prof Bodenhöfer  (Chemie) bei Nürtingen noch lebt
auch Prof Wick (Bodenkunde) sei noch rüstig
Prof Weller sei auch noch gesund und munter
Prof Eberhard (Gartenplanung) sei auch noch tätig...
und er wisse das Prof Renner auch noch lebe...
Wir hatten ein gutes Telefonat und er versprach mir- nach dem Buch zu suchen und zu forschen das über meine Diplomarbeit vom Landratsamt Esslingen geschrieben wurde und es mir zu schicken--
er sagte er denke gerne an die alten Zeiten zurück- heute wäre alles wirklich anders- er vermisse den direkten Kontakt zu den jungen Studenten und das er sich frage wie heute die Landespflege aufgefasst würde--
er war immerhin 1974 dabei als an der FH beschlossen wurde so einen Studiengang zu eröffnen, da die Politik das Ziel ausgegeben hätte in jedem Landratsamt mind. eine solche Stelle zu schaffen ...
Heute müssten sich die Professoren schriftlich verpflichten " den Studierenden  den maximalen Bezug zur Berufspraxis zu eröffnen und zu fördern" Er fand das lächerlich, denn das hätte er immer schon so gemacht----
Wir verabschiedeten uns und er lässt alle freundlich grüssen- er fand das das SS 1976 "ein besonders gutes Semester gewesen sei- mit sehr wachen und aufgeschlossenen jungen Menschen"

hier ein Bild mit Prof Müller- im Hintergrund ich- ohne Bart--

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Ich suchte also dann  auch nach Prof Renner- er wohnt in Niederstetten...
Ich habe ihn angerufen und er war sofort am Apparat- er ist nun schon 86 Jahre alt- seit zehn Jahren Wittwer und er leidet sehr unter Einsamkeit--
wir unterhielten uns recht angeregt- beim zuhören  seiner typischen, nasalen Gelehrtensprache tauchten vor mir die Bilder längst vergangener Vorlesungen im Fach "Psychologie" auf, die er ja damals bei uns gab....
Er wurde 1985 eremitiert-hat dann in Niederstetten ein Haus gebaut--
Er lud mich ein , ihn doch mal zu besuchen und berichtete das immer mal wieder ehemalige Schüler (er war von 1947 bis 1956 Schulrektor im Hohenlohischen) zu ihm kämen--
Sicher hat Prof Renner eine völlig aus dem üblichen fallende Vorlesung gehalten , von denen ich aber heute noch manches erinnere- "Leberecht Hühnchen"
Besondere Stichworte waren dabei das er nach der Nazizeit lange  Lehrer an den

Nationalpolitischen Erziehungsanstalten     war.Ich fand das schon damals eine spannende Sache.

wer mehr darüber wissen will hier der link:  http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpolitische_Erziehungsanstalt

Im übrigen gehörte er als damaliger Schulleiter auch zu der vom Kultusministerium
eingesetzten Kommission die die Aufgabe hatte, die Lehrpläne zur Errichtung des Studiengangs "Landespflege" zu gestalten---
was damals einen neuen Studiengang darstellte- der auf Forderung der Politik- die Bestandsaufnahme und Koordination der lokalen Raum-und Landesordnung beeinhalten sollte....

Es war ein spannendes Gespräch um am Ende lud mit Prof Renner nochmals zu sich ein- da er sehr an Einsamkeit litte und sich immer über anregenden Besuch freuen würde...
mal sehen, aber ich hätte schon Lust den weisen, alten Mann mal zu besuchen.
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Update  2020

Habe am 20.1.2020 Prof.Dr. Müller  in Steinheim besucht.
Er wohnt zwei Strassen von meinem jetzigen Wohnort.


Er ist jetzt 90 Jahre alt, braucht einen Rollator, ist im Kopf aber noch richtig fit.
Er erinnert sich immer noch gerne an die Zeit in Nürtingen zurück.
Er wusste genau, dass Johanna und ich bei ihm die Diplomarbeit geschrieben haben.

Von Uli Kleil habe ich erfahren, das er samstags auf dem Markt in Nürtingen
immer mal wider
Prof Groeneveld
Prof Bodenhöfer
Prof . Weiss
trifft.
Fragt Uli doch selbst


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